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Protestaktion gegen die Vogeljagd in Europa

Das Komitee gegen den Vogelmord führt eine Protestaktion gegen die Vogeljagd in Europa durch.
Sie können an dieser Protestaktion direkt per E-Mail an den persönlich verantwortlichen EU-Kommissar Stavros Dimas teilnehmen, indem Sie auf den folgenden Verweis klicken:
Protestaktion



Der Vogelmord auf Malta, in Süditalien und Spanien ( N E U )


Die maltesischen Inseln gehören zu den wichtigsten Rastplätzen der europäischen Zugvögel. Vor allem bei schlechtem Wetter sind die Inseln die einzige Möglichkeit für ungezählte Vögel, auf ihrem langen Flug zwischen Südeuropa und Nordafrika Zuflucht zu suchen. Doch was die Natur einst als sichere Oase gedacht hatte, ist inzwischen zu einer tödlichen Falle geworden.

 
Von Komiteemitarbeiter geborgener angeschossener Nachtreiher
 

Denn wo einst Schutz und Nahrung auf die Tiere wartete, lauern nun mehr als 20.000 Jäger. Schon auf dem offenen Meer werden die Tiere unter Beschuß genommen. Die dem Gemetzel vor der Küste entkommen, fallen um so sicherer den Jägern und Vogelfängern zum Opfer, die im Hinterland ihr Unwesen treiben.
Die Jagdzeit auf Malta dauert von September bis Mai. Gejagt werden darf außerhalb der geschlossenen Ortschaften so gut wie überall. Da klassisches Wildauf den Inseln schon längst ausgerottet ist, konzentriert sich die ganze Schießwut der Jäger auf die Zugvögel. Die Liste der offiziell zur Jagd und zum Fang freigegeben Vögel umfaßt außer zahlreichen Sing-, Wat- und Wasservögeln selbst hochgradig gefährdete Arten wie Bekassine, Wachtel, Zwergschnepfe und Kampfläufer.

 
Seltener Wiesenpieper in Schlagfalle
 

Die meisten Tiere werden aus purem Spaß am Töten abgeschossen. Große oder besonders farbenprächtige Tiere wie Pirole, Bienenfresser, Flamingos und
 
Rotkehlchen in Bogenfalle
 
Adlerwerden ausgestopft und an Sammler verkauft. Daneben blüht ein schwunghafter Handel mit Stubenvögeln. Ungezählte in den Fanganlagen mit Netzen erbeutete Stieglitze, Zeisige und Blaumerlen fristen ein oft nur kurzes Leben in engen Käfigen.

Die Folgen der Jagd sind für viele europäische Zugvogelarten katastrophal. Selbst in noch intakten Lebensräumen, wie etwa in den ausgedehnten Wald- und Sumpfgebieten Nord- und Osteuropas, verzeichnen über Malta ziehende Arten wie Baumfalken, Weihen und Pirole dramatische Bestandseinbrüche.
Bislang haben die maltesischen Jäger wirklich durchgreifende Naturschutzbestimmungen stets erfolgreich verhindern können. Die wenigen örtlichen Naturschützer sind immer wieder massiven Bedrohungen ausgesetzt. Selbst Pflegestationen, in denen angeschossene Tiere aufgepäppelt werden, wurden wiederholt zerstört.


 
Waldlaubsänger im Netz
 
Online-Protestaktion
Das Komitee gegen den Vogelmord hat nun zu Beginn der Herbstjagdsaison 2001 eine Maltakampagne gestartet. Im September und Oktober werden Mitarbeiter des Vereins auf den Inseln gemeinsam mit der Umweltpolizei und maltesischen Vogelschützern die Einhaltung der Jagdgesetze überwachen. Bereits in den ersten Tagen der Aktion wurden mehrere Gewehre und in winzigen Käfigen eingesperrte Lockvögel beschlagnahmt.
Auf seiner Homepage hat das Komitee eine Online-Protestaktion gegen die Zugvogeljagd an die maltesische Regierung gestartet.





Aktuelle Protestaktion: Schluss mit dem Zugvogel-Massaker!

Protestaktion gegen die Sondergenehmigungen zur Jagd auf Finken, Pieper und andere europaweit geschützten Vogelarten in Italien
 
Viele italienische Regionen - allen voran die Lombardei und Venetien - geben in jedem Jahr Vogelarten zum Abschuss frei, die in der ganzen EU geschützt sein müssten. Besonders betroffenen sind Buch- und Bergfinken, Kernbeißer, Wiesen- und Baumpieper, die zu Hunderttausenden zur Jagd freigegeben werden.
 
Die italienische Zentralregierung in Rom hat die Möglichkeit, dem unkontrollierten Treiben der Jäger und der verantwortlichen Regionalpolitiker ein Ende zu bereiten, denn die Ausnahmegenehmigungen zur Finken- und Pieperjagd sind auch nach italienischem Recht illegal. Die zurückgetretene Berlusconi-Regierung hat sich hier nie besonders bemüht - mit der neuen Regierung haben wir aber erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder die Gelegenheit, der Finken- und Pieperjagd vom Tisch zu bekommen!
Setzen Sie sich per Email bei Italiens frisch gebackenem Umweltminister Corrado Clini gegen die jährlichen Massaker an geschützten Vogelarten ein.

Sie können hier online eine vorgefertigte Protestmail an den Umweltminister Minister Corrado Clini schicken.

 

Weitere Infos und eine vorgefertigte Protestmail gibt es unter


www.komitee.de



 
 Münchner Merkur Nr. 85 | MM 3  

Vogeljäger im Visier


Komitee in Süditalien auf der Pirsch - Ärger wegen Malta

Von Erik Spemann

München - Es werden sicher wieder die Federn fliegen: Heute starten die Streiter vom Komitee gegen den Vogelmord nach Süditalien, um an vorderster Front
 
Ein Stieglietz im Netz
 
den Singvogel-Wilderern das Handwerk zu legen. Unterdessen wurde bekannt, dass die Europäische Kommission eine gute Chance im Kampf gegen die Jagd auf Vögel verspielt hat: Sie gewährte, wie die Europa-Abgeordnete Gabriele Stauner (CSU) aus Wolfartshausen kritisiert, dem Beitrittskandidaten Malta eine "skandalöse Sonderregelung für Vogelmord".


 
Tote Finken
 
Dem Beitrittskommissar der EU, Günter Verheugen, der von einer "zeitlich und inhaltlich strikt begrenzten Übergangsfrist" gesprochen hatte, hält die Angeordnete verbale Nebelkerzen vor, die über die harte Faktenlage nicht hinwegtäuschen dürften:

Die strengen EU-Standards für den Vogelschutz gelten nämlich erst vier Jahre nach dem für 2004 vorgesehenen Beitritt der Mittelmeer-Insel zur Europäischen Union.
Das bedeutet "48 zusätzliche Monate grausame Qualen für Singvögel - vom Dahinvegetieren von Wildfängen in kleinen Käfigen bis zum massenhaften Tod".

Die Politikerin bewertet die Sonderregelung als "herben Rückschlag für den Vogelschutz in Europa. Die Kommission hat miserabel verhandelt und einen Freibrief für die Vogeljagd erteilt."

Der Artenschutzreferent beim Komitee gegen den Vogelmord, der Diplom-Biologe Axel Hirschfeld, sieht das ebenso: "Die Kommission hat sich über den Tisch ziehen lassen, da sträuben
 
Die nächste tötliche Falle
 
sich einem die Haare." Hinzu kommt, dass auf Malta seltene Arten betroffen sind.
Der Vogelschützer nennt Wespenbussarde, Baumfalken, Pirole, Nachtigallen, ferner Steinschmätzer, Braunkelchen und auch Fischadler.

Hirschfeld hat zehn Mitarbeiter des Komitees zur Seite sowie italienische Vogelfreunde von der Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature), italienische Forst-Polizisten und Carabinieri, wenn bei der Frühjahrsaktion wieder zum Halali auf Vogelwilderer geblasen wird. Ziele sind vor allem Inseln wie Ischia, Capri, Ponza und die Halbinsel Sorrent, wo die Aktivisten möglichst viele so genannte Bügelfallen einsammeln.

"Bei der Jagd damit werden die Vögel
 
Entstellter Vogelkadavar
 
zu Tausenden für die Kochtöpfe weggefangen", berichtet Hirschfeld.Das Fallenaufstellen an den Küsten, wo sich die vom Flug aus Afrika ermatteten Zugvögel auf die Mehlwurm-Köder stürzten, sei dort noch allgemeiner Volkssport, "fast so schlimm wie vor zehn Jahren". Dazu komme die Jagd mit der Schrotflinte, die freilich zur Jagdzeit im Herbst zum Teil legal sei.

Die der Osteraktion im vergangen Jahr machten die Vogelschützer mit örtlichen Forstbeamten und Carabinieri ansehnliche Beute:
40 Finten mit 10 000 Schuss Munition sowie 1 500 Bügelfallen. Der Biologe rühmt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit den italienischen Tierfreunden und Behörden.

Im Gegensatz zur Situation im Süden hat das Komitee gegen den Vogelmord in Norditalien, speziell in der Gardasee-Gegend, einen "starken Rückgang der Vogeljagd" feststellen können. Hirschfeld meint, "wenn das so weitergeht, können wir von einem Erfolg sprechen".
Im diesem "Zentrum der Wilderei" wurden im Herbst 20 000 Bogenfallen ("archetti") kassiert, 160 Netze beschlagnahmt, und die Jagdaufseher schnappten 20 Wilderer auf frischer Tat.

Die Reaktionen auf den Einsatz des Komitees: "Wir werden immer wieder beschimpft und bedroht", so Hirschfeld.
Geschäftsführer Alexander Heyd hatte im vorletzten Jahr plötzlich eine Schrotkugel im Hinterkopf. Und es kam auch schon vor, dass ein Einsatzfahrzeug "durchsiebt und entglast" worden ist. So lassen sich die Vogelschützer zu ihrem eigenen Schutz meist von Carabinieri oder Forstbeamten begleiten. Sie sind ja nicht vogelfrei.




 


Der Vogelmord in Spanien


Ich danke dem Vogelschutz-Komitee für die hier gezeigten Fotos; es stellte sie zur Verfügung.


Die Fotoserie zeigt das vorsätzlich qualvolle Erwürgen eines Zugvogels.


Es ist einfach unglaublich; während wir uns hier praktisch um jeden hilflosen Vogel bemühen und Küken aller vorkommenden Vogelarten mit größtem Aufwand per Hand aufziehen und auswildern, töten dort einige hirn- und gewissenlose Unmenschen die Zugvögel, derer sie habhaft werden, aus reiner Mordlust und der völlig unbegreiflichen Freude an den Todesqualen erstickender Mitgeschöpfe! Man sehe sich einmal in Ruhe die Fotos an und realisiere dann den qualvollen Erstickungstod des bedauernswerten Vogels!!!

Menschen mit derart sadistischen Veranlagungen kann man nicht mehr umerziehen. Sie sind unbelehrbar. Um so wichtiger ist es, daß die verantwortlichen Politiker nicht nur in dem betreffenden Land, sondern auch insgesamt in der EU klare Gesetze schaffen, die das Fangen und Töten von ziehenden Tieren ausnahmslos unter schwere Strafen stellen.

In diesem Zusammenhang ist es äußerst bedauerlich (und das soll ruhig einmal klar gesagt werden!), daß stümperhafte Politiker bisher derart klare und harte Gesetze noch nicht beschlossen haben. Hier hat sich in negativen Sinne speziell Spaniens Ministerpräsident Aznar besonders hervorgetan, der z.B. persönlich verantwortlich ist, für die Auswirkungen des letzten Öltankerunfalls vor der spanischen Küste.
mühevolle Aufzucht dagegen hierzulande...
Leider haben sich bisher ebenso wenig die deutschen Umweltminister insgesamt unter Führung von Herrn Trittin für derartige Vorschriften durchsetzen können in der gesamten EU. Dies sollte eigentlich keine Schwierigkeit sein, wenn man bedenkt, daß hauptsächlich wir als größter Netto-Zahler praktisch diese EU von Anfang an finanzieren.

Im Hinblick auf diese Situation ist die Arbeit auch des Vogelschutz-Komitees um so wichtiger, und so sollte man diese Organisation ebenfalls in ihrer Arbeit unterstützen.


Der Link zum Vogelschutzkomitee für Ihre Unterstützung:

www.vogelschutz-komitee.de

Auf allen hier zu sehenden Fotos - c-Foto: Bulla/VsK
 
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